Ortsteil Herold
Der Ortsteil Herold gehört seit dem 1. Januar 1999 zur Stadt Thum. Das Gemeindewappen wird wie folgt beschrieben: In Gold ein blau gekleideter Wappenherold, in der Rechten eine rote Fahne mit wehender Banderole, in der Linken ein Trompete mit rotem Wimpel, auf der Brust einen roten Tappert, darauf einen güldenen Ring mit blauem Stein, Hände und Gesicht fleischfarben, Beinkleider braun.
Der Ortsteil Herold gehört seit dem 1. Januar 1999 zur Stadt Thum.Das Gemeindewappen wird wie folgt beschrieben: In Gold ein blau gekleideter Wappenherold, in der Rechten eine rote Fahne mit wehender Banderole, in der Linken ein Trompete mit rotem Wimpel, auf der Brust einen roten Tappert, darauf einen güldenen Ring mit blauem Stein, Hände und Gesicht fleischfarben, Beinkleider braun.
Auch in Herold spielten der Bergbau und die Landwirtschaft eine große Rolle. Das ehemalige Kalkwerk, eines der interessantesten Kulturdenkmäler Herolds, findet man im unteren Teil des Ortes. Es gilt als das älteste Kalk- und Marmorwerk des Erzgebirges. Bis 1990 waren es vor allem Betriebe und Fabriken der Strumpfwirkerei und der Spinnerei, welche das Ortsbild prägten. Seit jeher wurden von allen Chronisten die Sauberkeit und die weißgetünchten Häuser Herolds betont. Besonders sehenswert ist der Altar der Herolder Kirche, er besteht aus französischem Kalkstein und lebensgroßen Figuren (Abendmahlgruppe).
Ortschronik Herold
13. Jahrhundert
Die wenigen vorhandenen schriftlichen Abhandlungen zur Herolder Ortsgeschichte geben für die Entstehung des Dorfes um 1300 an. Es entspricht wahrscheinlich der Wahrheit, dass Herold später als Jahnsbach und Thum entstand, aber um 1300 ist zu spät angesetzt. Der Ort entstand mit dem Ausklang der bäuerlichen Besiedlung des Erzgebirges und könnte somit schon vor 1250 existiert haben. Die ersten Siedler kamen aus Franken und Hessen, sie bauten ihre Höfe zuerst in der Nähe eines kleinen Baches auf der Drebacher Seite. Der Name des Ortes läßt sich auf das norddeutsche Adelsgeschlecht "derer von Hansen" zurückführen, die Herolde gewesen sein sollen.
1386
Die erste urkundliche Erwähnung Herolds stammt vom 8. April 1386. Markgraf Wilhelm von Meißen belehnt die Witwe des Arnag von Waldenburg mit einem Leibgedinge, dieses umfasste die Herrschaft Scharfenstein mit Drebach, Grießbach, Venusberg, Herold und andere Ortschaften, mit allen "Rechten und Gerichten".
1481
Die politische und wirtschaftliche Entwicklung Herolds war u.a. von seiner Abhängigkeit zum Rittergut Thum geprägt. Wie lange diese Verbindung schon bestand, verliert sich im Dunkel der Zeit. 1481 wurde Veit von Wiedebach vom Kurfürst Ernst mit dem Rittergut Thum belehnt, dazu gehörten das Dorf Herold und das spätere Dorfthum. Desweiteren gehörte zu den Rechten des Rittergutsbesitzers auch die Ausübung der Gerichtsbarkeit. Besonders hart hatte der 30-jährige Krieg Herold mitgenommen. Bis auf 3 Häuser war der Ort völlig zerstört, alle Einwohner getötet oder vertrieben. Es war dem Rittergutsbesitzer Rittmeister Joachim von Schwan zu verdanken, dass der Ort wieder aufgebaut wurde. Auch dass Herold am 21. Januar 1694 das Recht vom sächsischen Kurfürst Johann Georg III. erhielt, einen eigenen Jahrmarkt abzuhalten, dieser fand immer im Oktober statt, wäre ohne die Unterstützung des Rittergutsbesitzers nicht möglich gewesen. Mit der Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit in Sachsen erlangte auch Herold seine endgültige Unabhängigkeit vom Thumer Rittergut.
Bergbau 1660
Auch in Herold wurde Bergbau betrieben, hier fand man Silber, Zinn, Eisen und Kupfer. Die "Berggerechtigkeit" oblag jedoch dem Thumer Rittergutsbesitzer. 1660 findet sich die erste Nachricht über den Abbau von Kalk im Dorf.
1768
Die weitere wirtschaftliche Entwicklung Herolds verlief ähnlich wie in Thum und Jahnsbach. Die erste Nachricht über die Strumpfwirkerei stammt von 1768, ein Gottlieb Grunert, Strumpfwirker zu Herold, kaufte ein Haus auf dem "Knochen" für 72 Meißner Gulden. Seit 1800 verlief die industrielle Entwicklung des gesamten Tals entlang der Willisch, "Millionengrund" genannt, rasant. 1830 wurden in Herold drei Baumwollspinnereien betrieben. Ablesbar ist diese Entwicklung auch daran, dass die Bevölkerung Herolds erheblich zunahm, so dass der Ort sich bis an die Flurgrenzen seiner Nachbarn ausdehnte. Bis 1990 prägten vor allem Betriebe und Fabriken der Strumpfwirkerei und Spinnerei das Ortsbild und die Wirtschaft des Dorfes. Was auch wissenswert ist, in Herold wurden die beliebten "Sandmännchen-Spielfiguren" bei der Firma Schönherr hergestellt.
1886
Wichtig für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Herolds war der Bau der Schmalspurbahnlinie Wilischthal-Ehrenfriedersdorf mit dem Abzweig Thum 1886, mit dem das Dorf eine Eisenbahnanbindung erhielt.